IG Rondelle Herisau

Wer wir sind, was wir tun

Im Frühjahr 2020 entstand die Idee, das rund 5000m2 grosse Areal der Rondelle Herisau aufzuwerten. Nach einer Planungszeit von 1.5 Jahren zusammen mit der Wasserversorgung Herisau (Besitzerin des Areals), den Anwohnern, einem Gartenbauer sowie weiteren Beratungsstellen startete das Quartierprojekt im Herbst 2022 mit den ersten Pflanzungen. Mittlerweilen wurden rund 1200m2 Wiesenfläche ‘renaturiert’. Ziel ist eine möglichst vielfältige Natur, welche den Pflanzen, Kleinlebewesen und Insekten geeigneten Lebensraum bietet. An dieser Stelle gilt unser Dank allen Freiwilligen, die jährlich mehr als 60 Stunden Arbeitseinsätze leisten. Unser Quartierprojekt entstand in enger und wohlwollender Kooperation mit der Wasserversorgung Herisau und wurde finanziell grosszügig von der Johannes Waldburgerstiftung unterstützt.

Wildhecken, Oktober 2022: Oberhalb des neuen Reservoirs wurden an 6 Standorten über 60 Sträucher sowie zusätzliche Stauden gepflanzt. Typisch Vertreter sind Felsenbirne, Berberitze, Weissdorn, Sanddorn, Wacholder, Mispel, Schwarzdorn, gemeiner und wolliger Schneeball sowie verschiedene Strauch- und Heckenrosen. Aufgrund des extrem trockenen Sommers 2023 musste ein gutes Dutzend Pflanzen ersetzt werden. Um die Hecken herum wird ein Krautsaum erhalten, der wertvolle Lebensräume für Insekten und Vögel schafft. Die angrenzenden markierten Wiesenflächen werden je einmal im Sommer und Herbst von Hand gemäht, um die Artenvielfalt zu fördern. Zur weiteren Strukturierung des Geländes wurden drei Steinhaufen (bis zu 1m Tiefe), zwei Asthaufen, mehrere Vogelnisthilfen sowie ein ‘Igel-Hotel’ platziert. Diese Elemente bieten wertvolle Unterschlupfmöglichkeiten für zahlreiche Tiere und tragen zum Erhalt einer vielfältigen Flora und Fauna in unserem Quartier bei.

Einheimische Obstbäume, November 2022: Auf der südorientierten Steillage gegen den Höhenweg wurden 14 Niederstamm-Obstbäume gepflanzt – ausschließlich ‘ProSpeciaRara’ Sorten. Dazu gehören roter Haldenapfel, Sommerzitronenapfel, Wehntaler Haagapfel, Kirschenbirne, Frühe Trevouxbirne, Wölflisteiner Kirsche, Mondsteinzwetschge oder Spilling Sulzenzwetschge. Diese Vielfalt steht nicht nur für geschmackliche Besonderheiten, sondern auch für eine robuste Genetik und hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten. Ergänzt wird die Wiese zur Straße hin durch einen Kiesstreifen als Magerstandort sowie den auffälligen «Lebensturm»; aus statischen Gründen haben wir uns für eine 3-beinige Konstruktion entschieden. Mit Materialien wie Steinen, Holz, Schilfrohr und Stroh werden auf kleinstem Raum Lebensräume für Insekten, Kleinlebewesen, Amphibien, Vögel und Igel als Lebensraum geschaffen.

März 2023, Ruderalfläche: Entlang der Bergstrasse wurde auf rund 450 m² eine Ruderalfläche angelegt. Dazu wurde die Grasnarbe rund 20 cm tief abgetragen und durch ein Sand-Kies-Gemisch ersetzt – insgesamt 60 m³ Material aus der Kiesgrube Nassen. Im Mai wurde eine Samenmischung mit mehr als 90 Wildpflanzenarten ausgebracht. Dazu gehören unter anderem Färberkamille, wilde Karde, Wundklee, Karthäuser Nelke, Natternkopf, Storchschnabel, gelbe Reseda, Tauben Skabiose, Königskerze. Und als Vertreter der einjährigen Klatschmohn, Nelken Leimkraut, Acker Schwarzkümmel und Färber-Wau. Zur Startunterstützung wurde eine 1-2 cm dicke Schicht Kompost aufgetragen. Eine Bewässerung ist grundsätzlich nicht notwendig, da sich die Pflanzen individuell ihren optimalen Keimzeitpunkt wählen. Die Pflege beschränkt sich auf ein einmaliges Mähen im März, um den überwinternden Insekten genügend Zeit zum Schlüpfen zu lassen. Neophyten werden händisch entfernt. Zur Förderung von Wildbienen wurden drei Sandlinsen in die Fläche integriert.

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